Wo immer du hingehst, gehe mit ganzem Herzen (Konfuzius)
Noch nie habe ich mich auf eine Reise so gut vorbereitet – so viele Bücher gelesen, Leute befragt, Videos geschaut. Und doch habe ich das Gefühl, ich weiß gar nichts. Indien ist ganz anders als Südostasien, wo ich mich in den letzten Jahren aufgehalten habe – darin sind sich alle einig.
Das Land steht für so viel: die Armut und das Spirituelle, Hippies und Mutter Teresa. In den meisten Menschen ruft Indien etwas hervor – entweder der Sehnsuchtsort, oder der Platz, wo sie nie hinfahren wollen, zu arm, zu krass, zu unübersichtlich. In der Yogaszene hat Indien natürlich noch eine andere Bedeutung. Hier ist die Wiege – entstanden vor 2000 Jahren die Yogasutren, die noch immer Standardwerk sind (Trotzdem ist das Yoga so wie es heute im Westen gelehrt wird, wohl nur bedingt an diese Wurzeln, anknüpfbar – aber das ist ein anderes Thema. )
Am Flughafen von Delhi, die ersten Eindrücke. Ich schaue mir die Gesichter an, die bunte Kleidung der Frauen, den mehr als eigenartigen Teppich in der Eingangshalle. Je neuer eine Umgebung, desto faszinierender ist alles, und desto interessanter ist es, auf alle möglichen Details zu schauen.
Immer müder werde ich, und nicke am Verbindungsflug von Delhi nach Goa mehrmals ein – was auch gut ist, weil ich mich sonst zu sehr ärgern würde, dass wir in Mumbai über eine Stunde im Flugzeug warten müssen (Verspätungen sind tatsächlich normal, es ist auch nicht notwendig zu erklären, warum, es reicht, dass es eine Verspätung gibt – zu wissen warum, hilft ja auch nicht weiter).
Nach über 24 Stunden Reisezeit komme ich wohlbehalten und nahezu nach Plan in einem kleinen Resort in Goa an. Sogar Geld habe ich dazwischen abheben können (hatte ich kurz Angst, als am Flughafen von Delhi die Karte nicht funktioniert). Es kann losgehen.