Ein kurzer Moment der Verwunderung ist es schon als in in der Früh aufwache. So warm ist es und ein sanfter Wind weht durch meine Strandhütte. Schön ist es endlich wieder in der Wärme zu sein. Doch auch etwas aufregend – ein ganz neues Land, viele eigenartige Blicke, wenn ich erzähle dass ich alleine durch Indien reisen werde. Aber egal. Heute ist sowieso nur ankommen angesagt. Ich hupfe aus dem Bett, räkle mich etwas und zische gleich zum schönen Restaurant mit Meerblick.
Hunger habe ich eigentlich keinen, also einmal nur einen Kaffee. Beim genüsslichen Schlürfen, fällt mir auf, dass mein Magen zwickt. War es das viele Flugzeugessen, das Homos voller Knoblauch vom Vorabend, oder vielleicht ganz einfach die Tatsache, dass ich mir die Zähne mit Leitungswasser putze. So oder so – ich fühle mich eingeschränkt und habe keine Lust mich zu bewegen, während es auch immer heißer wird – an diese Temperaturen muss man sich ja auch erst gewöhnen. Ich beschließe es wie meine Katzen machen, und alles einmal langsamer angehen zu lassen.

Mimi und Musette waren natürlich die schönsten und tollsten Katzen überhaupt. Mimi die Mutige und Musette die Zurückgezogene die immer lang gebraucht hat, um Vertrauen zu fassen. Als wir mit ihnen zum ersten Mal ins Wochenendhaus gefahren sind, hatten wir zwei panische kleine Katzen im Auto. Im Haus angekommen, haben sich beide in unglaublicher Geschwindigkeit unter dem Bett versteckt (faszinierend, dass sie das Schlafzimmer so schnell gefunden haben). Musette kam erst einen Tag später wieder raus, während Mimi schon nach ein paar Stunden, die weiteren Zimmer erkundete. Und so zogen sie, beide im unterschiedlichen Tempo, jeden Tag größere Kreise – bis zu dem Tag, an dem Mimi ausbüchst und erst zwei Tage später hungrig und zerzaust wieder zurückkommt.
Ich verziehe mich also nicht unter das Bett, sondern auf die kleine, feine Veranda vor meinem Bungalow und verbringe den Vormittag abwechselnd mit Lesen und Schlafen. Zu Mittag ein Bananenlassi und ein Schwumm und am späten Nachmittag fühle ich mich soweit, dass ich die nähere Umgebung ein bisschen erkunde. So ein ruhiger etwas verschlafener Strand ist sicher kein schlechter Ort für den Reisebeginnn.
Tips zum Ankommen:
- Gerade wenn man ein Land noch gar nicht kennt, ist es sehr angenehm, zumindestens für die ersten Nächte ein Hotel vorzureservieren. Viele Hotels holen ihre Gäste auch vom Flughafen ab. Das ist eine empfehlenswerte Option. Gerade wenn man übernachtig und desorientiert ist, kann man ein leichtes Opfer für alle möglichen Betrügereien sein.
- Ein langsames Anfangen ist immer gut. Wer nicht an eine Reisegruppe gebunden ist, hat alle Möglichkeiten sich auch Ruhe zu gönnen. Zeitumstellung, Temperaturwechsel und eine andere Küche sind für den Körper eine rechte Herausforderung.