
Tourismus wird in der theoretischen Debatte gerne als Produktion und Konsum von Bildern bezeichnet. Touristische Werbefilme und -folder werden produziert, um Sehnsüchte zu erzeugen und die Reisenden selbst, fotografieren nicht nur um anderen zu zeigen, wo sie überall gewesen sind, sondern um sich selbst Sehnsuchtsorte zu bewahren. Sowohl das touristische Werbematerial als auch das eigene Fotografieren haben also den Zweck, Gefühle zu erwecken – Sehnsüchte und Erinnerungen hervorzurufen.
Tourismus wird in der theoretischen Debatte gerne als Produktion und Konsum von Bildern bezeichnet. Touristische Werbefilme und -folder werden produziert, um Sehnsüchte zu erzeugen und die Reisenden selbst, fotografieren nicht nur um anderen zu zeigen, wo sie überall gewesen sind, sondern um sich selbst Sehnsuchtsorte zu bewahren. Sowohl das touristische Werbematerial als auch das eigene Fotografieren haben also den Zweck, Gefühle zu erwecken – Sehnsüchte und Erinnerungen hervorzurufen.
Da gibt es aber auch noch einen anderen Aspekt des Fotografierens: die konzentrierte Aufmerksamkeit auf die Umgebung, ja das nahezu vollständige Eintauchen, welches aus einem einfachen Sightseeing ein nahezu meditatives Erlebnis macht. So jedenfalls ist es mir in Angkor Wat (der größten und dementsprechend massenhaft fotografiertesten Tempelanlage der Welt) ergangen. Tagelang sind wir herumgestiefelt, manchmal inmitten von Scharen anderer Touristen (und somit Fotografen), manchmal auch fast alleine. Am frühen Morgen, bei greller Mittagshitze und kurz vor Sonnenuntergang – immer auf der Suche nach schönen Eindrücken und feinen Bildern. Die Besichtigung wird somit auch nach einer Suche von attraktiven Fotomotiven. Die Kritik daran, ist natürlich, dass man nicht richtig eintaucht, und sich eine Barriere aufbaut, die sich in der Kamera materialisiert. Andererseits gibt es immer eine Barriere und beim Reisen ist man immer nur Zaungast, wie meine Reisebegleiterin so trefflich anzumerken pflegte. Für mich jedenfalls waren die drei Tage in den Tempeln von Angkor Wat (wo ich übrigens so viel fotografiert habe, wie die restlichen 4,5 Urlaubswochen zusammen) ein bleibendes Erlebnis.

In der sozialwissenschaftlichen Tourismusdiskussion wird dann gerne von der Aneignung der jeweiligen Attraktion gesprochen. Durch das Fotografieren, mache ich also die jeweilige Sehenswürdigkeit zu meiner eigenen. Hat auch was, wobei der Vorteil daran ist, dass sie weiter Gemeingut bleibt…..
Zum Weiterlesen und -schauen:
- The tourist gaze, ein hübscher Essay von Paul Kubalek, der die wichtigsten Aspekte rund um das Thema Tourismus und Fotografie zusammenfasst. (leider nicht mehr online verfügbar)
- John McDermott, der mit zwei schicken Galerien in Siem Rap und schönen SW Fotos sicher gute Geschäfte macht.
- Interview mit Doris Böttcher , über deren feine, versteckte Galerie wir zufällig in Phnom Penh gestoßen sind